XIV. Symposion

Thema der Tagung:
Macht und Legitimität

Programm 2006 als Download (PDF: 44k)

Informationstext zum Tagungsthema

"Die Macht an sich ist böse." (Jakob Burckhardt)

"Und wie vor Gewalt sich Furcht geflüchtet,
So entgegnet nun der Macht Vertrauen." (Goethe)

Beide Autoren denken, mit entgegengesetzter Wertung, an eine gegen Widerstände durchsetzungsfähige Macht, vornehmlich die Staatsmacht; so noch Max Weber. Inzwischen sind Menschen misstrauisch gegen sozusagen subkutan und suggestiv, auch unauffällig, auf sie einwirkende Mächte geworden.

Hermann Schmitz definiert Macht ganz allgemein als Steuerungsfähigkeit: In diesem Sinn kann nicht nur ein Gewalthaber oder eine Organisation Macht haben, sondern auch eine Konvention, ein Diskurs (Foucault), sogar die Atmosphäre eines spontan oder reaktiv die Menschen ergreifenden Gefühls. Die Macht wird immer unheimlicher, je weniger sie konfrontiert werden kann. Das auf seine Selbstbestimmung pochende Individuum fürchtet, dass ihm die Zügel aus der Hand genommen werden, vielleicht unmerklich. Andererseits kann Macht als Steuerungsfähigkeit nicht entbehrt werden, weil sonst dem Handel die Richtung verloren ginge.

Aus dem Zwiespalt von Misstrauen und Bedarf entsteht das Verlangen nach einer  Legitimität der Macht, die ein zureichend begründetes Vertrauen und Einverstandensein mit ihr rechtfertigt. Dazu bedarf es einer Autorität mit unwillkürlich einleuchtender und auch vor vernünftiger Kritik sich bewährender Verbindlichkeit, damit der Boden des Vertrauens nicht beständig wackelt. Gibt es heute noch solche Quellen unwillkürlicher Legitimität von Macht? Können Sie dem Verständnis näher gebracht oder gar ausgegraben werden? Mit solchen Fragen soll sich das Symposion beschäftigen.


Tagungsort und Anreise
Universität Hamburg
Von Melle Park 8, 20146 Hamburg
Erz.wiss. Hörsaal, www.uni-hamburg.de

Der Tagungsort ist in ca. 5 Minuten zu Fuß ab dem ICE Bahnhof Hamburg Dammtor (Ausgang Theodor-Heuss-Platz / Universität) zu erreichen.

Ab Hamburg Hbf gute S-Bahn Verbindung von/nach Dammtor mit der Linie 31 Richtung Altona. Fahrtzeit ca. 10 Minuten.

Parkplätze nahe am Tagungsgebäude befinden sich an der Rothenbaumchaussee.

Tagungsgebühren
EUR 15,- für die gesamte Tagung (3 Tage)
EUR 8,- Tageskarte (Samstag oder Sonntag)
EUR 4,- Podiumsdiskussion (Freitag Abend)
Für Studierende (mit Nachweis) freier Eintritt.

Kartenverkauf
Kartenverkauf nur direkt am Tagungsort an allen 3 Tagen. Keine Anmeldung erforderlich. Es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden.

Hotelbuchung
Tourismus-Zentrale Hamburg
Tel. 040 / 300 51 300

GNP Geschäftsstelle
Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer
Wilhelmshavener Straße 5
24105 Kiel
vollständige Kontaktadresse

GNP Vorstand
Prof. Dr. phil. Hans Jürgen Wendel (Präsident)
Dr. phil. Hans Werhahn (Vizepräsident)
Dipl.-Psych. Heinz Becker
Priv.-Doz. Dr. phil. Michael Großheim
Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Hasse

Büchertisch
Wissenschaftliche Literatur zum Begutachten und Erwerben, die thematisch auf das Tagungsthema bezogen ist, wird an allen drei Tagen ausgelegt sein.
        

Das Tagungsprogramm des XIV. Symposions vom 28.–30. April 2006


Freitag, den 28. April 2006


Ab 19.00 Uhr
Kartenverkauf - Eröffnung des Tagungsbüros

20.00–22.00 Uhr
Verwaltete und suggestive Macht
- Podiumsdiskussion -

Teilnehmer:
Dr. jur. Christine Hohmann-Dennhardt, Karlsruhe
Richterin am Bundesverfassungsgericht
Dr. theol. Hans-Jochen Jaschke, Hamburg
Weihbischof und Bischofsvikar
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz, Kiel
Philosophie, Neue Phänomenologie
Dipl.-Kaufmann Christian Strenger,
Frankfurt am Main, DWS Investment GmbH

Moderation: Volker Herres, Hamburg
Programmdirektor NDR Fernsehen


Samstag, den 29. April 2006

9.00–9.30 Uhr
Eröffnung des Symposions durch
Prof. Dr. phil. Hans Jürgen Wendel,
Rektor der Universität Rostock und Präsident der GNP

Einführung in das Tagungsthema durch
Dr. phil. Hans Werhahn, Hamburg
Vizepräsident der GNP

Vortrag und Diskussion jeweils 30 Minuten.

9.30–10.30 Uhr
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz, Kiel
Die Legitimierbarkeit von Macht

10.30–11.00 Uhr
Kaffeepause

11.00–12.00 Uhr
Dr. theol. Hans-Jochen Jaschke, Hamburg
Macht und Ohnmacht, Autorität und Dienst – Wahrnehmungen im Raum der christlichen Tradition

12.00–13.00 Uhr
Dr. jur. Christine Hohmann-Dennhardt, Karlsruhe
Macht und Legitimität

13.00–14.30 Uhr
Mittagspause

14.30–15.30 Uhr
Prof. Dr. phil. Erich H. Witte, Hamburg
Sozialpsychologische Ansätze von Macht und Legitimität

15.30–16.30 Uhr
Dipl.-Psych. Heinz Becker, Hamburg
Machtgewinn. Führungsstile als Verbindung von Person und Führungsaufgabe

16.30–17.00 Uhr
Kaffeepause

17.00–18.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Michael Sukale PhD, Oldenburg
Macht als Mittel und Ziel


Sonntag, den 30. April 2006

10.00–11.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Klaudia Schultheis, Eichstätt
Die pathische Macht der Erziehung.
Zur Leiborientierung pädagogischen Handelns

11.00–11.30 Uhr
Kaffepause

11.30–12.30 Uhr
Prof. Dr. med. Walter Burger, Berlin
Macht und Ohnmacht in der Arzt-Patienten Begegnung

12.30-14.00 Uhr
Mittagspause

14.00–15.00 Uhr
PD Dr. phil. Hans Jörg Hennecke, Düsseldorf
Macht, Ordnung und Führung im Lichte einer praktischen Regierungswissenschaft

15.00–16.00 Uhr
Dr. phil. Annegret Stopczyk-Pfundstein, Stuttgart
Die Macht des Denkens. Die Macht der Denker

16.00–16.30 Uhr
Kaffepause

16.30–17.30 Uhr
Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Hermann Schmitz
Moderation: Prof. Dr. Michael Großheim

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